2022

23.-30.10.2022 - Chorprobenwochenende

Nachdem das bei allen Sängerinnen und Sängern so beliebte Chorwochenende wegen der Corona Pandemie in den letzten beiden Jahren leider ausfallen musste, konnte es heuer endlich wieder stattfinden. Weil nun aber das Quartier in Nördlingen zu teuer geworden war, hatten unsere verantwortlichen Damen einen perfekten Ersatz gefunden: die evangelische Bildungsstätte im Josefstal am Schliersee. Bei herrlichem Herbstwetter kamen alle Teilnehmer gut gelaunt am Ziel an. Nach dem Abendessen fand auch gleich die erste Probe statt, die – gewohnt temperamentvoll – von unserer tollen Chorleiterin Maggie Mooser durchgeführt wurde. Anschließend ging es zum gemütlichen Teil des Abends über, bei dem endlich mal wieder stimmenübergreifend geratscht werden konnte.

Teilnehmer am Chorprobenwochenende 2022 im Josefstal

Am nächsten Morgen ging es mit der Probenarbeit weiter. Anfangs war mancher Sänger noch beim gemütlichen Teil, doch mit zunehmender Dauer wurden alle ruhiger und Maggie konnte „in die Vollen gehen“. Am Nachmittag war - aufgrund des Kaiserwetters - von Maggie sogar eine längere Pause eingeplant worden, die fast alle nutzten, um die wildromatischen Josefstaler Wasserfälle zu besichtigen. Die einen zog es dann weiter zu einem Spaziergang durch die herbstliche Bergwelt, andere gönnten sich lieber eine Tasse Kaffee oder gingen in den Slyrs Biergarten. Dermaßen gestärkt ging die Probenarbeit weiter.

Am Abend traf man sich dann wieder in gemütlicher Runde, um diesen tollen Tag ausklingen zu lassen. Nachdem Rainer und Peter den Abend musikalisch eröffnet hatten, bekam die Runde überraschend Besuch: die „Schönheitskönigin von Schneizlreuth“ (Marianne) ließ es sich nicht nehmen, ein Lied über ihre Wahl zum Besten zu geben. Anschließend luden Gerda und Nanni zum Volkstanz ein. Beim Sterntanz wurde das Geschlecht der TänzerInnen per Mon Cherie bestimmt! Auch der emeritierte Papst Benedikt (schon wieder Marianne, die war gut drauf an dem Tag) ließ es sich nicht nehmen, ein paar ermunternde Worte an die Sänger zu richten. Unsere „Ersteilnehmer“ Norbert und Steffen waren nun an der Reihe und mit Gitarrenbegleitung und dank Liederbücher sang der ganze Saal mit. Als Höhepunkt des Abends kam nun die Aufnahmeprüfung für unsere „Frischlinge“. Dies waren Norbert, Steffen und Nanni. Maggie übernahm wie immer die Führung und stellte die Prüfungsaufgabe. Doch anfangs konnte keiner der drei auch nur in die Nähe der Lösung kommen. Nach mehrmaligen Versuchen war bei Steffen schon eine leichte Verstimmung zu bemerken. Nun kam die große Zeit von „Mentalcoach“ Thomas. Immer wieder demonstrierte er den Dreien die Prüfung. Dann endlich hatte Norbert eine Erleuchtung und meisterte die Aufgabe mit Bravour. Es dauerte noch ein Weilchen – Zitat Nanni: „Mei, i hob heit scho so vui Wein intus, i kapier des net!“ – bis endlich auch bei den anderen beiden der Groschen fiel und sie wurden unter tosendem Applaus in die Abendrunde aufgenommen. Dann zeigt Gitti, dass sie eine Künstlerin auf der Ziach ist und dass sie die „Coronazwangspause“ äußerst sinnvoll genutzt hatte. Virtuos und ohne Noten bezauberte sie alle mit ihren phantastischen Melodien. Aber das war noch lange nicht das Ende des Abends, denn bis tief in die Nacht saß man noch zusammen und genoss die herrliche Atmosphäre, wozu der Staudengeist sicher seinen Teil dazu beitrug.

Am nächsten Morgen ging es wieder voller Tatendrang ans Werk, wobei Vorständin Christa mangels Stimme nur noch pantomimisch aktiv werden konnte – schon wieder der Staudengeist!! Vor dem Mittagessen brachte der Chor dem äußerst zuvorkommenden und sympathischen Küchenteam noch ein Ständchen und dann machte man sich um viele Erfahrungen reicher auf den Heimweg, wobei die einhellige Meinung vorherrschte, dass man auch im nächsten Jahr das Chorwochenende wieder im Josefstal durchführen sollte.

Text: August Fink         Fotos: Olaf Kaudelka

01.07.2022 - Im Gedenken an Ellen Ziewe

Abschied - ein schweres Wort!

Heute ist es ein Abschied, der uns ganz persönlich trifft und betrifft, mit all seinem Schmerz, seiner Traurigkeit, seiner Verzweiflung!
Wir begleiten heute unsere Ellen auf ihrem letzten Weg hier unter uns.

35 Jahre hat sie uns begleitet, hat uns mit ihrer großen Lebensfreude, ihrer Begeisterungsfähigkeit für große und kleine Dinge angesteckt. Ellen hatte für jeden immer ein offenes Ohr und noch viel mehr ein großes Herz, das uns alle einschloss und das so manchem seine Sorgen vertrieben hat.
Vor ihren flotten Sprüchen - immer mit einem Augenzwinkern vorgetragen - war keiner sicher! Es gab kaum ein Fest, das sie nicht fröhlich mitfeierte, kein Chorwochenende, bei dem sie uns nicht mit ihren Witzen und Anekdoten - vorgetragen mit vor Aufregung zittrigen Händen - zum Lachen gebracht hat.

Das Singen und die Gemeinschaft im Chor waren für sie Lebensglück pur. Und sogar die englischen Liedtexte, die sie nur mit den Worten kommentierte, "Jetzt muss ich auf meine alten Tage auch noch Englisch lernen!", waren kein Hindernis, weiter gerne bei uns zu singen. Dich, lieber Harald hat sie zu unserem Haus- und Hoffotografen ernannt und auch auf dich, Bastian, band sie in ihr Engagement um unsere Gemeinschaft kräftig mit ein - wer wollte da widersprechen?

Mit Harald organisierte sie wunderschöne Chorausflüge und ohne Ihr Engagement bei der Versendung der Nachrichten unter unseren Sänger*innen, wäre vieles einfach ins Leere gelaufen. Aber vor allem war sie ein wunderbarer, großherziger und humorvoller Mensch; ihr habt es so treffend in eurer Traueranzeige formuliert, lieber Harald. Das Herz und die Sonne.

Mir wurde Ellen eine großartige Freundin - und diese Freundin werde ich, werden wir alle - schmerzlich vermissen. Wir sind unvergessliche Wege miteinander gegangen und wir werden diese nun ohne sie weitergehen, jedoch nicht ohne die schönen Erinnerungen und einen Platz für sie in unseren Herzen.

Der amerikanische Schriftsteller Thornton Wilder hat gesagt: "Da ist ein Land der Lebenden und da ist ein Land der Toten; als Brücke dazwischen ist unsere Liebe".
Liebe Ellen, ich möchte hinzufügen: als Brücke dazwischen sind unsere Freundschaft und unsere Lieder!
Ich wünsche dir ein Land, in dem kein Leid dich quält, in dem du glücklich und zufrieden dein ganz eigenes Lebenslied weitersingen darfst und in dem wir uns eines Tages wieder begegnen werden.

Hab Dank für das große Geschenk deiner Freundschaft!
Deine Sänger*innen von Maggies Moderne!

Trauerrede von Christa Thurner