2024
15.12.2024 - Berührendes Konzert des Sängervereins Geisenfeld
“Rastlose Menschen kommen zur Ruh, erleuchtet vom Sternengeleit, der Friede hält Einzug in jedes Herz, es kommt der Retter, der uns befreit.“ Mit dieser Textzeile aus dem Lied „Der Traum der Weihnachtszeit“ war das Motto des traditionellen Weihnachtskonzerts des Geisenfelder Sängervereins treffend beschrieben. Nach dem stimmungsvollen Einzug des Chores in die dunkle Stadtpfarrkirche – „Hambani kahle“ bedeutet in der Sprache der Zulu „gehen wir in Frieden“ – brachte Vorsitzende Christa Turner den Wusch zum Ausdruck, dass man mit einfühlsamen Texten, Musik und Kerzenschein die Zeit anhalten und der Sehnsucht nach Ruhe und Frieden ein wenig Raum geben wolle. Und dies gelang den Akteuren des Konzerts unter der Gesamtleitung von Margit Mooser auf eindrucksvolle Weise. So stimmte die Stadtkapelle Geisenfeld mit dem „Concerto d`amore“ eine Hymne voller Harmonie und feinsinniger Dynamik auf die Liebe an, die nach einer würdevollen Einleitung in einem charaktervollen Adagio auslief. Mit zwei Stücken aus der Feder von Martin Schwab zauberten „Die Griabign“ bei vielen Zuhörern ein kleines Lächeln auf die Lippen und bestärkten sie in ihrer Zuversicht, dass Christus auch in Zeiten wie diesen seinen Platz in den Herzen der Menschen hat. Mit „Mentis“ von Thiemo Kraas, was so viel bedeutet wie „Besinnung“, beschrieb die Stadtkapelle das Warten auf das Fest der Liebe, das von so vielen wunderschönen Momenten begleitet wird und lud die Zuhörer ein, zu sich selbst zu finden. Das erwartungsvolle „Macht hoch die Tür“ sowie das zart innige „Maria durch einen Dornwald ging“ überzeugten durch ihre Schlichtheit und Tiefe, die sie so einzigartig machen.
Mit einer beeindruckenden Interpretation von „Advent, Advent, es naht die Zeit“ versuchte „Maggies Moderne“, die Zeit ein wenig anzuhalten und den Besuchern Ruhe und Kraft zu schenken, damit sie einen Moment der Besinnung finden konnten.
Die Vertonung des Gedichts „In the bleaked mid-winter“ geriet zum eindringlichen Wunsch, dem Gottessohn das eigene Herz schenken zu wollen.
Mit einem aus der Tiefe des Raumes kommenden Klarinettensolo begannen die „Irischen Segenswünsche“ der Stadtkapelle, die dann alle in die Einsamkeit und Ruhe tief verschneiter Landschaften entführten und ein meditatives Versinken in die Melodie erlaubten. Nach dem Evergreen „Marys boychild“ folgte mit „Joy to the world“ eine Fanfare, bei der der Chor mit imposanter Dynamik und voluminöser Präsenz die Freude über die Ankunft des Herrn zum Ausdruck brachte. Mit „Auszeit“, einem einfühlsamen Harfensolo von Markus Vogl folgte ein spiritueller Höhepunkt des Abends. Das perfekt vorgetragen Stück füllte das Kirchenschiff mit Wärme und Zuversicht und erzeugte durch seine emotionale Tiefe bei den Zuhörern das berühmte „Gänsehaut-Feeling“.
Diese Stimmung wurde durch „Die Engel der Nacht“ von Bernd Stallmann sogar noch verstärkt, als die Tenöre bei ihrem Solo den gehauchten Wunsch „Weihnacht, Weihnacht, schönste Zeit im Jahr“ in das mucksmäuschenstille Kirchenschiff entließen.
Das Konzert klang – wie es schon Tradition ist – mit der „Heiligen Nacht“ von Johann Friedrich Reichardt aus. Das Gotteshaus in völlige Dunkelheit getaucht – entstand ein magischer Moment, der sicher bei so manchen Besuchern auch noch lange nach dem Verlassen der Kirche in der Seele nachklang.
Text: August Fink